Quelle Clanys-Eichsfeld.blog
8.06.2020
Ein Storchenpaar hat sich 2019 erstmals in Esplingerode niedergelassen. Ihren Wohnsitz haben die Adebars selbst gebaut, und zwar auf der alten Linde mitten auf dem Pferdehof von Susann Heddergott und Thomas Klein. Drumherum Pferde, Ponys, Hund, Katze, Maus, Kind und Kegel. Als es dieses Jahr den ersehnten Storchennachwuchs gab, war die Freude riesig. Die Beringung der Jungstörche lockte viele Dorfbewohner an – selbstverständlich mit Maske und Corona-Abstand.
Als eine Autokolonne vor dem Hof hielt, nahmen Günter und Gerlinde – so wurden die Eltern-Störche von den Hofbewohnern im vergangenen Jahr getauft – das Geschehen in Augenschein. Der niedersächsische Storchenbetreuer Georg Fiedler kam mit einem Profi-Teleobjektiv. Frisch geduscht waren die Vögel ja, es hatte kurz zuvor gewittert. Also schnäbelte sich das frischgebackene Elternpaar vor dem Fotoshooting schnell noch das vom Wind zerzauste Gefieder zurecht. Etwas skeptisch war man dann doch, als ein Dieselfahrzeug direkt vor dem Baumhaus hielt.
Garten- und Landschaftsbauer Lars Denecke hilft mit seiner Hebebühne aus, wenn der Storchenbetreuer ins Eichsfeld kommt, um die Jungtiere zu beringen. Die Horste sind in luftiger Höhe, wo die meisten Leitern nicht hinreichen würden. Als die Hebebühne sich dem Nest nähert, bleiben die Elterntiere auf den Dächern in der Nähe. Die Jungen ducken sich reflexartig dicht an den Nestboden und stellen sich tot. Aber ihr neugieriges Blinzeln verrät höchste Aufmerksamkeit. Die Beringung ist schnell erledigt. Dabei begutachtet der Fachmann auch gleich, wie der Horst gebaut ist und wie kräftig die Tiere wirken. „Die drei sehen gut aus“, gibt Georg Fiedler ein positives Feedback. Auch das Nest wird als solider Öko-Neubau bewertet. „Keine Fremdkörper, kein Müll, kein Plastik, das haben die gut gemacht“, lobt der Storchenbetreuer.
„Die Linde auf unserem Hof ist alt und war in der Mitte schon gespalten. Die wird mit einem Spezialband zusammengehalten. Wir mussten ein Stück von der Krone kappen, und auf die ebene Fläche haben Günter und Gerlinde letztes Jahr ihr Nest gebaut“, erzählt Thomas Klein. Die Störche seien aber erst spät im Jahr damit fertig geworden. Zuvor hatten sie schon Bauversuche auf der Sirene auf dem Spritzenhaus unternommen, aber durch die Wölbung sei das Baumaterial immer wieder abgestürzt.
Als das neue Nest auf der Linde im Hof fertig war, hat es 2019 keinen Nachwuchs mehr gegeben. Dennoch hat man rund um die Linde ein Storchenfest für die ersten Störche in Esplingerode gefeiert und dazu die Dorfgemeinschaft eingeladen. Umso größer war die Freude, als Günter und Gerlinde in diesem Jahr wiederkehrten und es dann sogar mit dem Nachwuchs klappte.
Der vollständige Bericht ist auf Quelle Clanys-Eichsfeld.blog zu lesen